Wie kann eine Gesellschaft Innovationen vorantreiben? Wie werden intelligente Lösungen geschaffen und umgesetzt? Sogenannte "Innovationsaufrufe", wettbewerbsfähige Zuschüsse für die Entwicklung von Innovationen, sind eine gängige Praxis, um komplexe gesellschaftliche Probleme anzugehen und Innovationsökosysteme zu stärken. Entdecken Sie einige Beispiele für Innovationsaufrufe und wie Sie sich daran beteiligen können.
Organisationen, die versuchen, Neuerungen einzuführen oder ihren Bereich zu revolutionieren, haben es nicht leicht. Ohne ein unterstützendes Ökosystem wird auch die genialste Idee scheitern. Aus diesem Grund spielt der öffentliche Sektor eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Innovationen. Den staatlichen Stellen steht eine breite Palette von Instrumenten zur Verfügung, um das Ökosystem zu fördern und Innovatoren zum Erfolg zu verhelfen: Je nach politischen Prioritäten können sie die Ausbildung in Schulen und Universitäten stärken, Schulungen und Netzwerke für Unternehmen anbieten, Steuern anpassen, Gemeinschaftszentren für Innovator:innen schaffen, kostenlose Büroräume zur Verfügung stellen, Wettbewerbe veranstalten, Mittel für Forschung und Entwicklung bereitstellen oder in Produkte oder Technologien investieren und vieles mehr.
Was sind Innovationsaufrufe?
Ein beliebtes Instrument des öffentlichen Sektors zur Unterstützung bestimmter Branchen, Technologien oder Gruppen von Innovator:innen sind Innovationsaufrufe. Im Gegensatz zu anderen Arten von Subventionen sind Innovationsaufrufe einmalige Interventionen, die Innovator:innen die Möglichkeit eröffnen, finanzielle, technische oder verfahrenstechnische Unterstützung zu erhalten. In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nutzen Programme auf der ganzen Welt Innovationsaufrufe, um außergewöhnliche Innovationen zu finden und zu unterstützen. Populäre Beispiele bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sind das lab of tomorrow, das GIZ Accelerator Program for Climate Change Innovations oder der Fonds zur Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft (i4Ag). Allein über leverist.de sind seit 2019 über 30 Innovationsaufrufe registriert.
Was ist für eine Teilnahme erforderlich?
Organisationen, die sich an einem Innovationsaufruf beteiligen, reichen bis zu einer bestimmten Einreichungsfrist eine Beschreibung ihres Vorschlags, ihres Produkts, ihrer Dienstleistung oder ihrer Erfindung, einen Nachweis über ihre Förderfähigkeit sowie weitere Unterlagen ein. Die spezifischen Anforderungen können von Programm zu Programm unterschiedlich sein und sollten vor der Einreichung gelesen werden.
Was geschieht, nachdem der Vorschlag angenommen wurde?
Nach der Auswahl für das Programm schließen der Zuschussempfänger und die jeweilige öffentliche Einrichtung in der Regel eine vertragliche Vereinbarung ab. Dieser Vertrag legt die Art und den Umfang der Unterstützung durch den öffentlichen Sektor und die Verpflichtungen des Unternehmens fest und bildet den Kern dieser "öffentlich-privaten Partnerschaft" (oder einer anderen Art von Partnerschaft, falls der Antragsteller kein Privatunternehmen ist, z. B. NRO, Forschungseinrichtungen usw.). Informationen über die Art des Vertrags werden zusammen mit der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen veröffentlicht und können vor der Einreichung erfragt werden.
Beispiele für Innovationsausschreibungen auf leverist.de
Derzeit laufen zwei Innovationsausschreibungen über leverist.de. Mit H2Uppp sucht das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz innovative Unternehmen mit Sitz in Deutschland und Europa für eine öffentlich-private Partnerschaft im Bereich grüner Wasserstoff. In Tunesien möchtet der AI Hub Tunesien auf KI spezialisierte Start-ups und KMU finanziell unterstützen.
Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen: H2-Uppp Förderung von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten in Schwellen- und Entwicklungsländern
Wer: Unternehmen im Bereich grüner Wasserstoff mit Sitz in Deutschland und Europa
Wo: Algerien, Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ägypten, Guatemala, Indien, Mexiko, Marokko, Namibia, Nigeria, Thailand, Türkei, Tunesien, Südafrika, Ukraine und Uruguay.
Was: H2-Uppp unterstützt öffentlich-private Partnerschaften entlang der gesamten H2/PtX-Wertschöpfungskette (d. h. Produktion, Umwandlung, Speicherung, Transport und Nutzung), die zur Entwicklung der Wasserstoffmärkte im Partnerland beitragen.
Unterstützung: Abhängig von der Art der Zusammenarbeit. Bei einer Kooperationsvereinbarung können Maßnahmen im Wert von bis zu 2.000.000 € von der öffentlichen Hand bereitgestellt werden. Bei einer Dienstleistungsvereinbarung kann das Unternehmen einen finanziellen Ausgleich für zuvor vereinbarte Leistungen in Höhe von bis zu 200.000 € erhalten. In beiden Fällen muss das Unternehmen mindestens 50 % der Projektkosten selbst tragen.
Wann: Antragstellung bis 20.12.2022
Wie: Weitere Informationen und die Bewerbung finden Sie hier: H2-Uppp.
Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen: Tunesische Start-ups und KMU, die sich auf Lösungen mit künstlicher Intelligenz spezialisiert haben, gesucht
Wer: Start-ups und KMU mit Sitz in Tunesien, die auf Anwendungen künstlicher Intelligenz spezialisiert sind
Wo: Tunesien
Was: Tunesische Start-ups oder KMU mit KI-Fachwissen werden aufgefordert, ihre Vorschläge für innovative KI-Lösungen einzureichen, die ein konkretes Problem eines Privatunternehmens oder einer öffentlichen Einrichtung lösen sollen. Bei den Innovationen kann es sich um radikal neue KI-Lösungen handeln oder um kombinierte KI-Lösungen, die vorhandene KI für neue Anwendungen mobilisieren.
Unterstützung: Die ausgewählten Bewerbungen profitieren von einer Finanzierung der KI-Lösung in Höhe von bis zu 24.000 TND und von einer persönlichen Begleitung, um die Integration ihrer Lösung beim potenziellen Begünstigten zu erleichtern.
Wann: Bewerben Sie sich bis zum 04.10.2022
Wie: Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Bewerbung finden Sie hier: Tunesische Start-ups und KMU gesucht.
Detaillierte Informationen zu den spezifischen Leistungen und Anforderungen der Innovationsaufrufe auf leverist.de finden Sie auf der jeweiligen Seite des Innovationsaufrufs.
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