Eine Erfolgsgeschichte aus Kenia

Wie können Unternehmen neue Märkte erschließen, indem sie zugleich nachhaltige Entwicklung fördern? Dieses Beispiel zeigt, wie innovative Geschäftsmodelle Herausforderungen in Entwicklungsländern meistern und dadurch neue Absatzmärkte für ihre Produkte und Dienstleistungen schaffen!

Die Herausforderung

Obwohl es eine öffentliche Krankenversicherung gibt, können sich Millionen von Kenianer*innen die Kosten für eine Gesundheitsversorgung nicht leisten. Der Grund dafür liegt unter anderem in der Denkweise: Warum einen Teil des knappen Einkommens jetzt für die Krankenversicherung ausgeben, wenn es ungewiss ist, ob diese in Zukunft gebraucht wird? Dadurch bleiben bis zu 35 Millionen Kenianer*innen ohne hochwertige Gesundheitsversorgung.

Die unternehmerische Lösung

Ein Team aus deutschen und kenianischen Unternehmen sowie Vertreter*innen des öffentlichen Sektors stellte sich der Herausforderung und entwickelte Food4Health, einen innovativen Finanzierungsmechanismus für das Gesundheitswesen in Kenia: Food4Health ist ein Bonusprogramm, mit dem Nutzer*innen beim Einkaufen von Lebensmitteln Punkte in einer Handy-App sammeln können. Die Punkte können dann gegen Gesundheitsleistungen in verschiedenen Einrichtungen eingetauscht werden.

Durch die Verknüpfung von routinemäßigen Einkäufen mit Gesundheitsleistungen schafft Food4Health eine Win-Win-Situation für teilnehmende Unternehmen und Kund*innen. Die Kund*innen können ohne zusätzliche Kosten Ersparnisse für Gesundheitsleistungen ansammeln, während die beteiligten Lebensmittelhersteller*innen und Supermärkte die Nachfrage nach ihren Produkten erhöhen, einen zusätzlichen Kaufanreiz schaffen. Die teilnehmenden Lebensmittelkonzerne und Gesundheitsdienstleister*innen profitieren zudem von einer höheren Sichtbarkeit auf dem kenianischen Markt, einem verbesserten Ruf in der Bevölkerung und einem wertvollen branchenübergreifenden Netzwerk.

„Es geht nicht so sehr darum, Überschneidungen in den bestehenden Aktivitäten aller Beteiligten zu finden, sondern von Grund auf neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und dabei die individuellen Fähigkeiten aller Beteiligten einzubeziehen", fasst eine Projektleiterin den Prozess des labs of tomorrow zusammen.

Bis zum Sommer 2018 haben sich insgesamt 419 Kunden registriert, die 2.700 Gutscheine in mehr als 600 Krankenhäusern und Gesundheitszentren einlösen können.

Kooperationspartner

lab of tomorrow (durch die GIZ), Boehringer Ingelheim, Changamka Microhealth Ltd.

*Das lab of tomorrow unterstützt Unternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung tragfähiger und innovativer Geschäftsmodelle. Basierend auf einer spezifischen Herausforderung aus einem Entwicklungs- oder Schwellenland entwickeln die beteiligten Unternehmen, Expert*innen und politischen Akteure*innen in einem offenen Innovationsprozess marktbasierte Lösungen für den lokalen Kontext. Das lab of tomorrow wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umgesetzt.


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