Internationale Dienstleistungen für Umwelttechnologien in Indien

Teil 1: Wie Unternehmen, Verbände und öffentliche Institutionen die dezentrale Abfallwirtschaft in Indien stärken.

Aufgrund seiner großen und ständig wachsenden Bevölkerung wird Indien bald der größte Müllverursacher der Welt sein. Die lokalen Behörden reagieren bereits, indem sie alle Abfallerzeuger – von der individuellen bis zur Unternehmensebene – zur Mülltrennung verpflichten und ein striktes Verbot von Plastiktüten erlassen haben.

© Aditi Rajagopal, Deutsche Welle 2020

Auch wenn die Abfallwirtschaft weiterhin vor diversen Herausforderungen steht, werden immer mehr Lösungen entwickelt, die von der Biogasproduktion aus Abfall über innovative Recycling-Technologien bis hin zu App-basierten Anwendungen mit Blockchain als Anreiz für Sammel- und Recycling-Bemühungen reichen. Dr. Vanesa Rodriguez, technische Beraterin des Globalvorhabens "Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien", setzt sich für den Technologietransfer ein, um so den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu fördern, wie etwa im Bereich der Abfallwirtschaft (Trennung, Behandlung, Recyclingprozesse, Schulung und Kapazitätsentwicklung). Im Rahmen ihrer Arbeit unterstützt sie die Identifizierung innovativer technologischer Lösungen und Partnerschaften mit der Wirtschaft. Dadurch wird der Austausch von Erfahrungen ermöglicht und Pilotprojekte zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zum Schutz der Umwelt können umgesetzt werden. Auf leverist.de suchte Vanesa nach Unternehmen, Kammern und Verbänden, die daran interessiert sind, die dezentrale Abfallwirtschaft in indischen Städten zu fördern. Über die Plattform knüpfte sie Kontakte zu Start-ups und Technologieanbietern aus der Abfall- und Recyclingbranche. Durch die Erleichterung des Wissenstransfers dienen die Start-ups und Technologieanbieter als Partner, um die Standards der Abfallwirtschaft weltweit voranzutreiben.

Als Unternehmen Vanesas Geschäftsmöglichkeit auf leverist.de entdeckten, registrierten sie sich auf der Plattform und schickten ihr eine Anfrage. Auf ein erstes Screening und Matching folgten mehrere produktive Telefonate, in denen Details besprochen wurden. So könnte das Projekt bald eine fruchtbare Zusammenarbeit aufnehmen. ECOLOGICON GmbH, Mitglied von German RETech Partnership, stellte sich als einer der vielversprechendsten Kontakte heraus: der Beratungsdienstleister entwickelt technisch und finanziell tragfähiger Lösungen für dezentrale Abfallwirtschaftssysteme. Daher wurde das Unternehmen als Teilnehmer an einer Ausschreibung für Beratungsleistungen für eine Schnellbewertung zu technischen und administrativen Aspekten sowie möglichen technologischen Lösungen im Bereich der dezentralen Abfallwirtschaft in Indien berücksichtigt. Durch die Leistungen eines internationalen Abfallwirtschaftsexperten und drei nationaler Experten gewann die ECOLOGICON GmbH die Ausschreibung und wurde mit der Umsetzung des Projekts in drei ausgewählten indischen Städten beauftragt.

© Prashanth Pinha, Unsplash 2021

Um die Beauftragung von Dienstleistungen wie diesen oder andere Formen der Zusammenarbeit zu fördern, unterhält die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hervorragende Beziehungen zu lokalen und nationalen Behörden. "Das bietet Unternehmen die Chance, die Machbarkeit ihres Konzepts zu testen. Wenn ihr Geschäftsmodell erfolgreich ist, können sie es skalieren und selbst finanzieren", so Markus Luecke, Projektleiter bei der GIZ. "Es ist vorteilhaft, einen direkten Zugang zu den lokalen Ämtern in Indien zu haben. Wir unterstützen Unternehmen, indem wir regulatorische Rahmenbedingungen schaffen und sie mit dem privaten und öffentlichen Sektor verbinden.”

Sie möchten wissen, wie sich die Zusammenarbeit weiterentwickelt? Im zweiten Teil dieser Serie erfahren Sie mehr über den Fortschritt der laufenden Projektumsetzung.

***

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ständig auf der Suche nach Partnern im Bereich der umweltfreundlichen Technologien. Wenn Ihr Unternehmen über entsprechende Expertise oder technologische Lösungen verfügt, laden wir Sie herzlich ein, unsere GreenTech-Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden.

Die Exportinitiative Umwelttechnologien wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) durchgeführt. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: Mit innovativen Technologien die Umwelt und das Klima schützen.

leverist.de ist eine kostenlose Online-Plattform, die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betrieben wird. Die Plattform vermittelt Geschäftsmöglichkeiten und vernetzt interessierte Unternehmen mit Entwicklungsexpert*innen vor Ort.


Toast content

leverist.de hat eine Sondermaßnahme zur Unterstützung von Unternehmen in der Ukraine und Moldau sowie Hilfsorganisationen in Deutschland aufgesetzt. Mehr Informationen auf den dafür eingerichteten Sonderseiten.