Innovationswettbewerb schafft die Voraussetzungen für KI-Schulungen für tunesische Medienschaffende

GIZ Tunesien findet über einen Innovationsaufruf auf leverist.de geeignete Teilnehmer für Journalism4AI-Training

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den letzten Jahren nicht nur zu einem Modewort entwickelt, sondern hat auch unseren Alltag erobert. Sie spielt eine wesentliche Rolle beim Betrieb von Suchmaschinen und bei Produktempfehlungen und kann auch ein leistungsfähiges Werkzeug für Unternehmen und Fachleute sein, indem sie ihnen ein umfassendes Verständnis der schieren Menge an verfügbaren Daten ermöglicht.

Auch im Bereich Journalismus und Medien bietet KI interessante Anwendungen. Um das Bewusstsein der Medienschaffenden in Tunesien zu schärfen, hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Tunesien ein Schulungsprogramm gestartet.   "Das öffentliche Bewusstsein für KI kann steigen, wenn wir die Qualität der Medienberichterstattung zu diesem Thema verbessern", sagt Hichem Abdennadher, technischer Berater der GIZ.

Um geeignete Teilnehmer zu finden, nutzte Hichem Abdennadher die Möglichkeit der Veröffentlichung von Innovationsaufrufen auf leverist.de, der Matchmaking-Plattform der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der Bewerbungsprozess wurde vollständig auf der Plattform über einen veröffentlichten Aufruf abgewickelt: "Aufruf zur Teilnahme: Journalismus für Künstliche Intelligenz"

Verschiedene Medienakteure wie Journalisten, Inhaltsersteller und Influencer wurden aufgefordert, ihre Bewerbungen für die Teilnahme an der Schulung einzureichen. Über 30 Bewerbungen von nationalen Zeitungen, Fernseh- oder Radiosendungen wurden eingereicht, von denen 25 alle Kriterien erfüllten und von einem Auswahlkomitee ausgewählt wurden. Die Schulung umfasste KI und ihre Anwendung in verschiedenen Sektoren sowie Inhalte zu Wissenschaft, Technologie und Innovation.

Das Training wurde in Zusammenarbeit mit dem tunesischen Ministerium für Industrie, Bergbau und Energie (MIME) und dem tunesischen Ministerium für Kommunikationstechnologien (MTC) organisiert und durchgeführt. Mit diesen Partnern hatte die GIZ einen Fahrplan erstellt, um das tunesische KI-Ökosystem zusammenzubringen. Die Roadmap umfasste neben der Ausbildung auch die Einrichtung eines KI-Hubs in Tunis. Das Ziel des KI-Hubs ist es, die verschiedenen Akteure des KI-Ökosystems in Tunesien zu mobilisieren und zu vereinen. Der Hub unterstützt die Integration von KI-Lösungen in den privaten und öffentlichen Sektor, begleitet lokale KI-Start-ups und stärkt die lokalen Kompetenzen.

"Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern bauen wir den Weg zu einem digitalisierten Tunesien und mehr Umweltbewusstsein." Peter Prügel, Deutscher Botschafter in Tunesien.

Deutscher Botschafter Peter Prügel, Ministerin der MIME Neila Gongi, Programmdirektorin für Energie und Klima der GIZ Tunesien Tanja Faller


Die Teilnehmer des Trainings trafen sich dreimal im AI Hub in Tunis. Die GIZ übernahm alle Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Training und die Teilnehmer erhielten nach Abschluss des Programms ein Zertifikat. Durch Aufgabenstellungen konnten sie sowohl individuelle als auch gemeinsame Inhalte zu einem KI-bezogenen Thema erstellen. Die Abschlussveranstaltung fand am 12. Dezember 2022 in Tunis statt. Alle Teilnehmer stellten ihre Ideen vor und die drei besten Projekte jeder Kategorie wurden mit Geldpreisen ausgezeichnet. Sogar der deutsche Botschafter Peter Prügel war anwesend, um den Teilnehmern zu dieser großartigen Leistung zu gratulieren.

Die Einzel- und Gruppengewinner waren: 

Das beste Gruppenprojekt (4.483 Euro) ging an "Die Einführung von KI in einem tunesischen Unternehmen" des Unternehmens "COFICAB"

Deutscher Botschafter Peter Prügel, Ministerin der MIME Neila Gongi, und das COFICAB Team: Karima Drissi, Imen Abidhiafi, Sana Adouni, Bouthaina Ghribi, Moufida Mejri

Die ersten Preise für das Einzelprojekt (1195 Euro) gingen an eine Reportage über Industrie 4.0 und KI im nationalen Fernsehen von TV-Journalistin Saoussen Chahed und den Tech-Club-Podcast von Zeher Ben Hmida. Saoussen Chahed drückte auch ihre Dankbarkeit und Motivation für zukünftige Projekte aus: "Wir wissen was die GIZ für uns getan hat sehr zu schätzen und freuen uns auf weitere gemeinsame Zusammenarbeit bei künftigen KI-Medienprojekten".

Deutscher Botschafter Peter Prügel, Ministerin der MIME Neila Gongi, Saoussen Chahed, Programmdirektorin für Energie und Klima der GIZ Tunesien Tanja Faller
Deutscher Botschafter Peter Prügel, Ministerin der MIME Neila Gongi, Zeher Ben Hmida, Programmdirektorin für Energie und Klima der GIZ Tunesien Tanja Faller

Der zweite Preis für das Einzelprojekt (896 Euro) wurde für ein YouTube-Video zur Definition von KI vergeben. Die dritten Preise gingen an ein Projekt zum Thema "KI und die nationale Industriestrategie Horizons 2035" von Intissar Antar und ein Projekt über die Einführung von KI in tunesischen Unternehmen von Ayedi Zribi.

Deutscher Botschafter Peter Prügel, Ministerin der MIME Neila Gongi, Intissar Antar, Ayedi Zribi und Programmdirektorin für Energie und Klima der GIZ Tunesien Tanja Faller

Die Partnerschaften zwischen Medienakteuren, welche durch den Aufruf zur Innovation über leverist.de von der GIZ initiiert wurden, sowie die Sensibilisierung für die Herausforderungen des digitalen Wandels in Tunesien waren ein großer Erfolg. Die GIZ Tunesien hofft auf weitere Projekte und eine offene Diskussion über KI in Tunesien, um die digitale Kluft zu überbrücken und die Chancen zu nutzen, die KI ermöglicht.


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